Hafen Bregenz

Die Geschichte

Ab dem Jahr 1883 wurde der Hafen großzügig ausgebaut.

Die Geschichte

Hafen Bregenz

Aus Holz wird Stein

In den Jahren 1842 bis 1846 wurde eine hölzerne Hafenanlage errichtet. Dieser Bau genügte jedoch den Anforderungen nicht: „In Bregenz können die Dampfer nur bei hohem Wasserstande in den Hafen einfahren. Sonst müssen die Schiffe 50 bis 60 Schritte im See draußen an den mit Brettern bedeckten Piloten anlegen, was aber zur Zeit eines heftig daherbrausenden Sturmes unmöglich ist [...]“, besagt ein Zitat dieser Zeit. Deshalb ersetzte im Jahr 1850 ein Hafen aus Stein die hölzerne Anlage. An den beiden Moloköpfen standen zwei runde Leuchttürme, die der Volksmund wegen ihres niedlichen Aussehens Salz- und Pfefferbüchsle nannte.

1854 übergab die Stadt Bregenz den Hafen in die Obhut des Staates. Seit 1872 trennte die Eisenbahn die Stadt vom See. Als sie gebaut wurde, dachte man nicht daran, dass durch die Trassenführung direkt am See auch das Bodenseeufer verloren gehen würde. So schlug im Jahr 1880 die Geburtsstunde der Seeanlagen, initiiert vom Verein für gemeinnützige Zwecke, dem späteren Verkehrsverein. Ein Gutteil der Bregenzer Kultur-, Freizeit und Erholungseinrichtungen sollten auf dem See Meter für Meter mühsam abgerungenen Aufschüttungsgelände zu liegen kommen. Seine erste Bewährungsprobe bestand das neue Areal bei der ersten Vorarlberger Landesausstellung 1887.

Hafen Bregenz

Der Hafen seit 1938

1938 wurde das Hafengebäude auf dem Westmolo – dem heutigen Blumenmolo – abgerissen. Anfang der 1950er-Jahre wurde an dieser Stelle das Fahnenrondell errichtet. Dort waren ursprünglich nur jene Staaten mit ihrer Flagge vertreten, die in der Nächtigungsstatistik vorne lagen. 1955 wurde eine schmiedeeiserne Brücke beim Hafen wieder demontiert. In den folgenden Jahren fielen immer wieder kleinere und größere Instandsetzungsarbeiten am Hafen an, die 1994 mit der Renovierung und Erweiterung des Hafengebäudes ihren vorläufigen Abschluss gefunden haben.

 

Hafen Bregenz

Die Anfänge

Das „Bregenze stade“, das Bregenzer Ufergelände wurde 1249 erstmals erwähnt; dort befand sich wohl auch eine Schiffsanlegestelle. Lastensegler aller Art durchpflügten den See: Lädinen (Lädi leitet sich von Last her), Halblädinen, Segmer (von lateinisch sagma, die Last), Halbsegmer, Viertelsegmer und noch kleinere Schiffe, die man auf gut bregenzerisch als „Gundele“ bezeichnen würde. Im Jahr 1390 ist von „Seepfahlen“ die Rede, von am Ufer eingerammten Pfählen, an denen die Schiffe anlegen konnten. Schon 1299 scheint der Familienname Seehuser auf, der sich wohl vom Seehus, von der den Hafen schützenden Seeburg ableitet. Die Seeburg wurde 1811 unter bayrischer Herrschaft abgerissen. Im Jahr 1439 ließ Erzherzog Sigmund von Tirol die Stede, die Schiffsanlegestelle, ausbauen. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Stede immer wieder instand gesetzt und erweitert.

Hafen Bregenz

Großzügiger Hafenausbau

Ab dem Jahr 1883 wurde der Hafen großzügig ausgebaut. Im Sommer des Jahres wurden die für den Trajektverkehr bestimmten Anlagen im südwestlichen Hafenwinkel erstellt. Die beiden runden Leuchttürme wurden samt den alten Moloköpfen gesprengt. Der westliche Molo und Ausläufer der Seeanlagen – der heutige Blumenmolo – wurde um rund 80 Meter nach Norden verlängert. Da der Seegrund am verlängerten Molokopf keine genügende Tragkraft für einen massiven Leuchtturm besaß, konnte lediglich ein Holzmast als Signallichtträger aufgestellt werden.

Im Jahr 1886 wurde der östliche Molo – der Personenmolo, auf dem auch das Hafengebäude stand – ausgebaut. Auch das Hafengebäude wurde vergrößert, um Hafenmeister, Kasse und Zollhalle unterzubringen. Gegen Nordosten wurde eine hölzerne Hafenwand erstellt, die ein zweites Hafenbecken schuf. Die Holzkonstruktion wurde später durch eine Steinmauer ersetzt – den Reservemolo. Um 1892 waren die Arbeiten abgeschlossen. Der Bregenzer Hafen war mit einer Gesamtfläche von 8.820 Quadratmetern der drittgrößte am Bodensee. Die Hafeneinfahrt maß 82 Meter.